Unsere heimischen Gewässer sind ganzjährig als Kaltwasser zu betrachten!

Immer wieder kommt es vor, dass Unfälle im kalten Wasser passieren. Meistens wegen Ausrüstungsmängeln, beziehungsweise einer nicht angepassten Ausrüstung.

 

Nicht umsonst gilt:

Tauchen in kalten Gewässern erfordert eine Kaltwasserausrüstung !

Diese muss dem Stand der Technik entsprechen und regelmässig gewartet werden.

 

Besonders ältere kolbengesteuerte Atemregler sind bekanntermassen nicht mehr zeitgemäss und desshalb ungeeignet. Auch wenn viele alte "Hasen" berichten, dass <<mein alter Atemregler hat mich in all den vielen Jahren noch nie im Stich gelassen>>, so birgt diese Einstellung eine sehr grosse Gefahr. In Notsituationen kommt es zu einem extremen Anstieg des Atemgasbedarfs - dies verkraften ältere Modelle oft nicht und das Unheil nimmt seinen Lauf....

 

Wie eine Kaltwasserausrüstung aussehen soll :

  • Tauchgeräte mit 2 getrennt absperrbaren und gut ereichbaren, beziehungsweise bedienbaren Ventilen benutzen.
  • Daran befinden sich 2 getrennte Atemregler mit jeweils erster und zweiter Stufe. Der Inflator des intensiver genutzen Tariermittels (meist das Jacket) hängt an der Reservestufe. Der Inflator des weniger genutzen Tariermittels (meist der Trockenanzug) ist an der Hauptversorgung. Auch wenn bei eventueller Vereisung eines Systems ein Ventil geschlossen werden muss, bleibt immer ein vollwertiges Atemregler- und Tariersystem zur Verwendung übrig.
  • keine alten kolbengesteuerten Atemregler benutzen, da die Vereisungsgefahr hier besonders hoch ist.
  • Membrangesteuerte Atemregler sind konstruktionsbedingt besser für Kaltwasser geeignet, weil der direkte Bereich der Druckentspannung (hier entsteht Kälte von bis zu -40ºC) bei diesen Reglern nicht mit Wasser in Berührung kommt.
  • Atemregler regelmässig (nach Herstellerangaben) bei hierfür zertifizierten Händlern zur Wartung, beziehungsweise Überprüfung geben.
    Grund: verschmutzte Eingangsfilter (= Sinterfilter) in der ersten Stufe behindern den Gasstrom ↔ keine Luft trotz voll aufgedrehter Flasche. Verschmutzte, nicht gewartete Regler neigen eher zur Vereisung.
  • Keine erste und zweite Stufe unterschiedlicher Hesteller mischen :
    Zum einen geht die Produkthaftung des Herstellers verloren. Im Versicherungsfall bleibt der geschädigte, oder überlebender Taucher auf seinen Kosten sitzen, beziehungsweise die ausführende Reglerwerkstatt gilt als Hersteller und wird haftbar.
    Zum Anderen arbeiten die Hersteller mit unterschiedlichen Mitteldrücken, was zwangsweise zu erhöhten Einatmungswiederständen, oder umgekehrt zum Abblasen der zweiten Stufe führt. Händler die solche Geräte zusammenschrauben, haben die volle Produkthaftung.
  • Der Zweitregler, oder auch Octopus genannt, sollte qualitativ genau so gut sein wie der Hauptatemregler, weil sich der Taucher genau auf diesen im Ernstfall verlassen können muss. Der Zweitregler sollte zwischendurch auch immer mal wieder benutzt werden, damit eine gute Funktion erhalten bleibt.
  • Vorsicht beim Einsatz von selbst montierten Winkelsttücken im Mitteldruckbereich (zweite Stufe, Inflator), es besteht die Gefahr der Querschnitts-Verengung, was wiederum zu einem bedenklichen Druckabfall führen kann. Ausserdem führt das zum Verlust der Produkthaftung des Herstellers, weil es ein nicht zulässiger Umbau ist.
  • Sorgfalt beim Füllen von Tauchflaschen und bei der Wartung der Atemluftkompressoren.
  • Auch bei nagelneuen Atemreglern reicht es nicht aus, rein auf die Prüfung nach gültigen Normen (EN 250) zu schauen. Die Norm besteht aus mehreren Teilen, unter anderem aus einem Test der Atemarbeit (Ein- Ausatmen) und einem zusätzlichen "Kaltwassertest". Nur Regler, die den Zusatz "Kaltwasser-Atemregler" führen, haben den Kaltwassertest bestanden !

Gleichzeitig appelliert PADI und auch andere Verbände an alle Tauchausbilder in Bezug auf die Tauchausrüstung mit gutem Beispiel voran zu gehen. Zudem sollten die Tauchlehrer einen Blick auf die Ausrüstung werfen, damit diese latenten Gefahrenquellen ausgeschaltet werden können und völlig unnötige Unfälle vermieden werden.

 




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